Ich seh im Spiegel mich und dich
und sprich zu mir und du zu dir
im Kerzenlicht gar wunderlich
Ob ich dich je verlier?
Dein kreideweisses Auge blitzt
im Silber mir entgegen
Ich fühle wie es mich besitzt
und schliess es ganz verlegen
Wir stehen da im Spiegelbild
und schweigen unverdrossen
Die Angst umsäuselt uns ganz mild
die Münder sind verschlossen
Ich seh im Spiegel mich und dich
und wie du mein bist, bin ich dein
und trotzdem steh ich schauerlich
vorm Spiegel ganz allein.
Sonntag, 27. Mai 2012
Donnerstag, 24. Mai 2012
Der Bücherwurm
Nach einer Kurzgeschichte
Es ist ein froher Bücherwurm
der hat so gern Geschichten
frisst alle Bücher wie im Sturm
und nascht von den Gedichten
Doch bald schon leider naht der Schreck
(wie solls auch anders sein)
alle Bücher frisst er weg!
und Hunger tritt rasch ein
So macht der Wurm sich auch sofort
zur Sommerschule auf
um schreiben zu lernen an diesem Ort
(Zumindest verlässt er sich drauf)
Doch kaum ist er dort
um das Schreiben zu üben
will er schon wieder fort
denn der Schein scheint zu trügen
Die Lehrer lehren wohl zu schreiben
doch Geschichten bleiben fremd
der Wurm studiert und lässt sich treiben
immer weiter wird sein Hemd
Schliesslich wird er promoviert
und zieht verdörrt nach Haus
wo er s'Gelernte ausprobiert
doch Geschichten bleiben aus
So liegt er sterbend im Regal
inmitten frischer Bücher
gezeichnet von der Hungerqual
gehüllt in Leichentücher
Es ist ein froher Bücherwurm
der hat so gern Geschichten
frisst alle Bücher wie im Sturm
und nascht von den Gedichten
Doch bald schon leider naht der Schreck
(wie solls auch anders sein)
alle Bücher frisst er weg!
und Hunger tritt rasch ein
So macht der Wurm sich auch sofort
zur Sommerschule auf
um schreiben zu lernen an diesem Ort
(Zumindest verlässt er sich drauf)
Doch kaum ist er dort
um das Schreiben zu üben
will er schon wieder fort
denn der Schein scheint zu trügen
Die Lehrer lehren wohl zu schreiben
doch Geschichten bleiben fremd
der Wurm studiert und lässt sich treiben
immer weiter wird sein Hemd
Schliesslich wird er promoviert
und zieht verdörrt nach Haus
wo er s'Gelernte ausprobiert
doch Geschichten bleiben aus
So liegt er sterbend im Regal
inmitten frischer Bücher
gezeichnet von der Hungerqual
gehüllt in Leichentücher
Mittwoch, 23. Mai 2012
Der Geldschein
Ein Geldschein lag einst hoffnungsvoll
an einer Strassenbeuge
entflohen wo er doch nicht soll
ohne Lärm und Zeuge
So wartete er aufgeregt
dass jemand ihn wohl finde
gepflegt ins Sonnenlicht gelegt
und knatterte im Winde
Er wehte auf ein Auto drauf
gleich einer Sensation
und doch, nicht einer hob ihn auf
es war wohl Inflation
So blieb vom Wischer weggefegt
der Geldschein traurig liegen
hat er gestern noch die Welt bewegt
so träumt er heut vom Fliegen
an einer Strassenbeuge
entflohen wo er doch nicht soll
ohne Lärm und Zeuge
So wartete er aufgeregt
dass jemand ihn wohl finde
gepflegt ins Sonnenlicht gelegt
und knatterte im Winde
Er wehte auf ein Auto drauf
gleich einer Sensation
und doch, nicht einer hob ihn auf
es war wohl Inflation
So blieb vom Wischer weggefegt
der Geldschein traurig liegen
hat er gestern noch die Welt bewegt
so träumt er heut vom Fliegen
Dienstag, 22. Mai 2012
Das Elend der Weitsicht
Ich seh die Welt aus meinem Leibe
bloss durch eine Fensterscheibe
ein Bild pro Augenblick
Erweitre meinen Horizont
und trotzdem bloss die Fensterfront
Ich komme bald ins Bangen
und seh, die Bücher, die ich las
verschafften mir bloss dickres Glas
das drückt mir aufs Genick
Ich greif der Einsicht Vorschlaghammer
bleib trotzdem in der Fensterkammer
in meiner Sicht gefangen
Der letzte Trost der mir verbleibe:
Jeder hat ne Fensterscheibe
bloss durch eine Fensterscheibe
ein Bild pro Augenblick
Erweitre meinen Horizont
und trotzdem bloss die Fensterfront
Ich komme bald ins Bangen
und seh, die Bücher, die ich las
verschafften mir bloss dickres Glas
das drückt mir aufs Genick
Ich greif der Einsicht Vorschlaghammer
bleib trotzdem in der Fensterkammer
in meiner Sicht gefangen
Der letzte Trost der mir verbleibe:
Jeder hat ne Fensterscheibe
Sonntag, 20. Mai 2012
Das Möchtegern - Gedicht
Ich wäre so gerne
ne Strassenlaterne
mit glühender Birne
und rostendem Zwirne
ganz unverblühmt ehrlich
und furchtbar entbehrlich
und trotzdem so wichtig
weil weit schon ersichtig
Ich sähe die Nacht
und grämte mich nicht
denn egal wo's auch kracht
ich stünde im Licht
und ging ich mal aus
wärs eh wieder hell
ich stünde vorm Haus
und löschte mich schnell
was wär ich so gerne
ne Strassenlaterne
mit glühender Birne
und rostendem Zwirne
und nun noch zum Scherze:
Ich bin eine Kerze.
ne Strassenlaterne
mit glühender Birne
und rostendem Zwirne
ganz unverblühmt ehrlich
und furchtbar entbehrlich
und trotzdem so wichtig
weil weit schon ersichtig
Ich sähe die Nacht
und grämte mich nicht
denn egal wo's auch kracht
ich stünde im Licht
und ging ich mal aus
wärs eh wieder hell
ich stünde vorm Haus
und löschte mich schnell
was wär ich so gerne
ne Strassenlaterne
mit glühender Birne
und rostendem Zwirne
und nun noch zum Scherze:
Ich bin eine Kerze.
Dienstag, 15. Mai 2012
ego sum centrum
Ich taumel blind durch Traumeswind
und schaffe eine Welt für mich allein
trotz aller Einsamkeit
Und ich denke für mich und von mir einzig gut
alles Andre zieht säuselnd vorbei
bis ich plötzlich aufschrecke aus meinem Schlaf
Von der Schulter der Welt angerempelt
in der engen Unterführung
der Gesellschaft
und schaffe eine Welt für mich allein
trotz aller Einsamkeit
Und ich denke für mich und von mir einzig gut
alles Andre zieht säuselnd vorbei
bis ich plötzlich aufschrecke aus meinem Schlaf
Von der Schulter der Welt angerempelt
in der engen Unterführung
der Gesellschaft
Mittwoch, 2. Mai 2012
Klaus kaut
Klaus kaute Kautabak
klaute kauend Kaugummi
kaum klaute Klaus kauend
glaubte Klaus kaum:
kaute Kaugummi auf Kautabak
Kautabakgummikrautgeschmack
klaute kauend Kaugummi
kaum klaute Klaus kauend
glaubte Klaus kaum:
kaute Kaugummi auf Kautabak
Kautabakgummikrautgeschmack
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