Dienstag, 22. Mai 2012

Das Elend der Weitsicht

Ich seh die Welt aus meinem Leibe
bloss durch eine Fensterscheibe
ein Bild pro Augenblick

Erweitre meinen Horizont
und trotzdem bloss die Fensterfront
Ich komme bald ins Bangen

und seh, die Bücher, die ich las
verschafften mir bloss dickres Glas
das drückt mir aufs Genick

Ich greif der Einsicht Vorschlaghammer
bleib trotzdem in der Fensterkammer
in meiner Sicht gefangen


Der letzte Trost der mir verbleibe:
Jeder hat ne Fensterscheibe

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