tag:blogger.com,1999:blog-56012561963430646422024-03-13T08:02:35.461-07:00dichte Lyrikeinnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.comBlogger58125tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-38754279060478180442016-07-06T17:28:00.001-07:002016-07-06T17:28:35.482-07:00Ein Umzug steht an!Liebe Leserschaft (wie viele oder wenige es auch sein mögen :-) )<br />
<br />
Das Kapitel "dichte Lyrik" endet nach grob 4 Jahren und dieser Blog wird geschlossen. Weitere Gedichte entstehen an einem neuen Ort in einem moderneren Kleid. Alle interessierten Follower sind herzlich eingeladen die dichte Lyrik auf den Punkt gebracht weiter zu verfolgen auf:<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b><a href="https://wortpunktblog.wordpress.com/">Wort.</a></b></span><br />
<br />
<span style="font-size: large;"><span style="font-size: small;">Hoffentlich auf bald am neuen Ort! </span></span><br />
<br />
<span style="font-size: large;"><span style="font-size: small;">Euer Nichtganzdichter </span><b> </b></span>einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-70671363812492496622016-02-14T12:37:00.001-08:002016-02-14T12:37:38.933-08:00IntermezzoAuf dem Tischtuch steht ein Teelicht.<br />
Es leuchtet ziemlich spärlich<br />
da dämmert mir allmälig:<br />
Das Teelicht mag den Tee nicht. einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-61655935250031797402016-02-01T10:50:00.001-08:002016-02-01T10:50:31.445-08:00Das Gesetz des HausesWir setzen uns kulturgepflogen<br />
auf kleingehacktes Laubbaumholz.<br />
Wir disputieren wahr gelogen<br />
und beherrschen voller Stolz.<br />
<br />
Wir trinken alten Traubensaft<br />
aus hartgebranntem Sand.<br />
Der Weg zum Ziel ist bald geschafft,<br />
zur Welt aus Menschenhand.<br />
<br />
“Naturschutz, soll Natur gestatten!“,<br />
hört man uns grosszügig singen. <br />
<br />
Und dabei tragen wir Krawatten<br />
aus tausend toten Schmetterlingen. <br />
einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-45437513428316843062015-09-22T11:22:00.001-07:002015-09-22T11:44:16.428-07:00Vor GerichtDie Last der Schuld<br />
sie wiegt sehr schwer.<br />
Unschuld manchmal<br />
gar noch mehr.<br />
<br />
Ich trag sie beide jeden Tag.<br />
<br />
Sie lasten stets mit grossem Druck.<br />
Klammern nass und kalt<br />
und zittern.<br />
<br />
Bis das Urteil mich befreit.<br />
<br />
Ich trag die Lasten der Befragten,<br />
bin Zeuge allen Ungesagten.<br />
<br />
Ich bin der Stuhl der Angeklagten. einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-1931595996015848542015-09-20T13:43:00.000-07:002015-09-20T13:43:40.291-07:00IdeeGleitet ein Gedanke frei<br />
vorbei an altem Wissen,<br />
so scheint egal was wirklich sei<br />
und was dem Traum entrissen.<br />
<br />
Der Gedanke bleibt bestehen.<br />
<br />
Ist's wahr? Ist's möglich?<br />
Alles völlig unerheblich,<br />
denn das "wenn", das "falls", das "aber",<br />
sind blindes Gegenwartsgelaber.<br />
<br />
Gedanken sind Ideen.<br />
<br />
Gleich dem Keim so klein und nichtig,<br />
sind sie im Moment nicht wichtig.<br />
Doch schlagen sie erst ihre Triebe,<br />
schmieden sie, wie Hammerhiebe,<br />
<br />
Eine neue Welt. <br />
<br />
einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-23992070483753396592015-09-19T15:02:00.003-07:002015-09-19T15:02:44.112-07:00HauffriedensbruchEin Augenblick zum Jahr gestreckt,<br />
von nassen Blättern zugedeckt<br />
und unentdeckt;<br />
Bis jetzt.<br />
<br />
Ein Mantel Lichts erwärmt die Hand,<br />
die deinen bunten Unterstand,<br />
unerkannt,<br />
verletzt.<br />
<br />
Du riechst's in diesem Schreckensjahr,<br />
du riechst was war,<br />
riechst Gefahr.<br />
<br />
Ein unberührter Blätterhaufen,<br />
von fremder Hand entweiht.<br />
<br />
Der Gärtner war's,<br />
s'ist sein Geruch.<br />
<br />
Totes Gras und warmer Ziegel.<br />
<br />
Eines Müden Mannes Arbeitstag<br />
ist Furtum nun für einen Igel. <br />
<br />
einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-28803052109017279372015-07-23T16:59:00.002-07:002015-07-23T16:59:43.337-07:00SinnEin Mensch zu sein scheint fremdbestimmt,<br />
zu sein ist Selbstverständlichkeit.<br />
Obschon nur das dein Sein bestimmt,<br />
was im Denken deinen Geist befreit.<br />
<br />
Wo bleiben wir in diesen Tagen,<br />
wo Alltag uns verschwinden lässt?<br />
Wer mag nach unsrem Denkmal fragen,<br />
wenn uns Erinnerung verlässt?<br />
<br />
Sei ein Stein sagt dir die Welt.<br />
Überdaure eine Ewigkeit.<br />
<br />
Sei Wind sag ich, dir wohlgestellt.<br />
Denn Wind weht mit der Zeit.<br />
<br />
Und wo Sonette meistens enden,<br />
gehe weiter, immer fort.<br />
<br />
Lass die frohsten Grüsse senden,<br />
mit deinem letzten Wort.<br />
<br />
Und ziehe schweigend in die Ferne,<br />
sei's im Kopf oder gar im Jetzt.<br />
Gehe blind ohne Laterne,<br />
denn das beste kommt zuletzt:<br />
<br />
Ein Spiegel sei dir dies Gedicht,<br />
zu sehen was sich klug verbirgt.<br />
Der Mensch, nichts als ein Angesicht,<br />
strebt nur bevor er stirbt. <br />
<br />
einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-34986436004300777182015-05-07T11:44:00.000-07:002015-05-07T11:44:05.504-07:00Die SchluchtNachtgraue Felswände formen den Trichter<br />
an dessen Eröffnung ich steh.<br />
Und wenden sich mit jedem Schritt immer dichter<br />
zum blassgrünen Licht, das ich seh.<br />
<br />
Der Himmel über der düsteren Schlucht<br />
ist dunkelroter Wolkendunst.<br />
Die Wurzeln greifen voller Wucht<br />
den Fels in verbissener Kletterkunst.<br />
<br />
Das blassgrün schimmernde Ende der Wände<br />
strahlt verheissungsvoll den Boden an.<br />
Und die Wipfel der Bäume winken behände<br />
und rauschen damit ich sie hören kann.<br />
<br />
Die Sonne indessen entschwebt meinem Blick,<br />
der Himmel verschmilzt mit dem Stein.<br />
Das weisende Licht zieht sich stetig zurück <br />
und lässt meine Augen allein.<br />
<br />
Die Dunkelheit legt ihre nasskalte Hand<br />
um meinen Körper. Ich scheine verloren.<br />
<br />
Da erreicht voller Zuspruch, reflektiert von der Wand,<br />
das Rauschen des Walds meine Ohren.einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-9419530672872807382015-05-04T12:59:00.000-07:002015-05-04T13:01:36.107-07:00ZuvielisationMurmelnd, haspelnd, fingerraspelnd,<br />
rasend oder starr vor Wahn.<br />
Sitzen sie (beim Atmen rasselnd)<br />
täglich in der Strassenbahn.<br />
<br />
Blicke treffen sich und harren<br />
für unbequeme Ewigkeiten. <br />
Wie Menschen durch die Strassen karren,<br />
wie überspannte Nervensaiten.<br />
<br />
Die Norm erscheint mir abnormal,<br />
je mehr ich von ihr sehe.<br />
<br />
Bald sitz ich selbst erkaltet starrend,<br />
weil ich sie nicht verstehe.<br />
<br />einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-67650111502666523992015-02-11T12:28:00.000-08:002015-02-11T12:28:09.771-08:00AnarchieWir sind die tausend Neunmalklugen,<br />verdorbene Früchte des Baums der Gesellschaft.<br />Wir sind die Kinder eurer Fehler,<br />vom guten Ton dahingerafft.<br /><br />Wir laufen schreiend um die Wette,<br />lachen, rufen, trinken, fluchen,<br />besuchen Orte, die uns versuchen.<br />Als dröhnende, bebende Ruhestätte.<br /><br />Und wie wir so tosen, in dem hitzigen losen<br />Gemenge verwelkende Rosen liebkosen, <br />verendet die Zeit.<br /><br />Wir werden erwachsen. Und schweigen ab dann<br />geordnet und stramm. Bis mit unserem letzten Wort ein Geist entstirbt. <br /><br />Und die Seuche der Ordnung den nächsten verdirbt.<br />einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-72607609890313717392015-01-29T15:33:00.003-08:002015-01-29T15:34:11.477-08:00SamstagnachtIch höre neben meinen Schritten,<br />
das Herz der kühlen Samstagnacht.<br />
Es folgt bedächtig allen Tritten,<br />
schlägt traumverloren unbedacht.<br />
<br />
Ein Lufthauch gleicht dem Atemzug,<br />
den Strassenbeugen manchmal hauchen.<br />
Worte scheinen nicht genug,<br />
wie immer wir sie auch gebrauchen.<br />
<br />
Es schlägt und tanzt auf schwarzem Teer,<br />
es summt aus jedem Abflussschacht.<br />
<br />
Es gleitet singend hin und her,<br />
das frohe Herz der Samstagnacht.einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-75722641951376987822015-01-24T13:38:00.004-08:002015-01-24T13:39:32.464-08:00WeltgeistBefremde Mensch, Befremde!<br />
Befremde dir vertraute Blicke.<br />
Unverständlich schielen sie<br />
dir pläneschmiedend hinterher.<br />
<br />
Befremde Mensch, befremde!<br />
Befremde das Nicken, das Lächeln.<br />
Das Funkeln der Augen verrät Verrat!<br />
<br />
Befremde, Mensch. Befremde.<br />
<br />
Meide deine alt Bekannten,<br />
sie wollen dir das Letzte nehmen.<br />
Sieh nur wie sie äugeln!<br />
<br />
Vertrauen war vor langer Zeit<br />
ein Mythos von Verbundenheit.<br />
Als das Menschensein noch Gleichheit war.<br />
Als Fremde sich mit Neugier trafen.<br />
<br />
Als der Weltgeist noch ein anderer war. <br />
<br />
Befreunde, Mensch. Befreunde.einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-59568559417546535462014-12-15T17:05:00.000-08:002014-12-15T17:05:06.606-08:00MorgenstimmungSilberfäden stechen durch die <br />transparenten Glasquadrate,<br />die an blauen Schnüren hängend<br />andachtsvoll ihr Klingen singen.<br /><br />Lupenreine Wassertröpfchen<br />rollen über Wellblechdächer<br />und stürzen sich an deren Ende<br />todesmutig bodenwärts.<br /><br />Schlagen einzeln auf die Fäden,<br />als plätschernd reiner Harfenklang.<br />Einzeln auch als blaue Streicher <br />an der blauen Schnur entlang.<br /><br />Sinfonien nasser Stille im<br />gebrochnen ersten Sonnenstrahl.<br /><br />Und doch als ganzes auch nicht mehr,<br />als ein Windspiel am Laternenpfahl.einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-29401450412631095632014-11-27T09:01:00.002-08:002014-11-27T09:05:27.074-08:00InterventionWir hören euer Rufen, wir hören euch.<br />
Wir sehen euer Leiden, wir sehen euch.<br />
Wir riechen euer Elend, wir riechen euch.<br />
<br />
Wir hören, sehen und riechen aus der Ferne <br />
euer Sterben, im immer grösser werdenden <br />
Verderben.<br />
Und wie jedes Mal wenn wir es sehen,<br />
euer Leiden, euer Flehen, wenden wir uns <br />
furchtsam ab, denn<br />
<br />
Wir hören euer Rufen, wir hören euch!<br />
Wir sehen euer Leiden, wir sehen euch!<br />
Wie riechen euer Elend, wir riechen euch!<br />
Wir erkennen eure Lage, wir erkennen euch!<br />
<br />
Doch wir warten lieber, schauen euch in aller Ruh zu,<br />
wie ihr kämpf und scheitert und sterbt und <br />
wartet.<br />
Wird das warten monoton, folgt die Intervention.<br />
Wir schicken Waffen, Uniformen,<br />
Proviant und Notschlafzelte. Stacheldraht und Mauerdornen.<br />
Eingreiftruppen! Fliegerbomben!<br />
Bis die Welt am Ende schweigt.<br />
<br />
Wir hörten euer Rufen, wir hörten euch.<br />
Wir sahen euer Leiden, wir sahen euch.<br />
Wir rochen euer Elend, wir rochen euch.<br />
Wir verkannten eure Lage, wir verkannten euch.<br />
Wir bekämpften eure Feinde, wir bekämpften<br />
<br />
Euch.<br />
<br />einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-34890959703382792032014-07-09T14:49:00.002-07:002014-07-09T14:49:49.990-07:00Das Los des PassantenDu lebst ein Leben zwischen Mauern<br />
und schichtest selber Stein auf Stein,<br />
entlang dem Grat zwischen eignem Bedauern<br />
und frei gestaltetem Sein.<br />
<br />
Mal hinkst du und stolperst,<br />
du rempelst und stösst,<br />
du räusperst und polterst<br />
im Lärm aufgelöst.<br />
<br />
Überhört und übersehen, <br />
in tausenden Leben nur ein Statist.<br />
<br />
Existent im Weltgeschehen,<br />
als stummer Zeuge <br />
unvermisst.einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-18100120887636473382014-04-13T15:13:00.002-07:002014-04-13T15:13:47.306-07:00ErinnerungEin morscher alter Bootssteg<br />neben einem leeren Haus.<br />Dazwischen läuft ein Inselweg<br />zur uferlosen See hinaus.<br /><br />Kühles tiefes schummerblau<br />umgibt den Flecken Land,<br />auf welchem einst die junge Frau<br />an jenem Bootssteg stand.<br /><br />Der Wind strich immer durch ihr Haar<br />und wehte dann zum Schiff,<br />auf dem ihr Liebster trotz Gefahr<br />zurück fand durch das Riff.<br /><br />Eines Tages fuhren sie dann<br />als Paar das Schiff hinaus<br />und legten seither nicht mehr an.<br />Es blieb ihr leeres Haus.einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-88502951851225479072014-03-21T17:36:00.000-07:002014-04-07T06:20:15.772-07:00Das schüchterne GedichtMuss ich mich reimen<br />um wortreich zu keimen?<br />
Kann ich auch meinen<br />und reimen verneinen?<br /><br />Wird dann wer weinen?<br />Wirds inhaltslos scheinen?<br />
Oder kümmerts gar keinen?<br /><br />Es ist mir egal.<br /><br />Berührts auch nur einen<br />ganz eigen im kleinen<br />im innersten seinen,<br /><br />dann kann ich gedeihen<br />und Freude verleihen.<br /><br />Gedanken befreien.einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-84891507194187268412013-12-22T16:14:00.003-08:002014-04-07T06:20:15.766-07:00PerspektiveHör die Buschtrommel<br />
auf dem Asphalt,<br />
den Herzschlag der Züge.<br />
Die Hektik.<br />
Die Kunst.<br />
Das Gesetz.<br />
<br />
Die Welt!<br />
<br />
Das Geld in den Banken,<br />
die verlornen Gedanken<br />
der Träumer da draussen!<br />
<br />
Sie haben Musikinstrumente,<br />
einen Hut-<br />
den Mut noch zu spielen,<br />
als weggeworfene Spielfiguren<br />
auf dem Schachbrett Stadt-<br />
<br />
Schachmatt.einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-65265681013638430912013-09-10T13:50:00.004-07:002014-04-07T06:20:15.738-07:00Der KeimStreift ein Hauch der Hoffnung<br />auf einmal ein Gesicht aus Stein,<br />wird aus schleppend grauer Ordnung<br />heller, warmer Sonnenschein.<br /><br />Unbedenklich sind Gedanken<br />ungetan und tief verschlossen.<br />Ruh'n vernünftig abgetan<br />und träumen unverdrossen.<br /><br />Eines Tages sind sie frei<br />(oder hoffen es zu sein).<br /><br />Bis dahin sei es einerlei,<br />erdachter Sonnenschein.einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-79655595650193646972013-08-10T15:48:00.000-07:002014-04-07T06:20:15.756-07:00Zwei WandererVon weitem schweift ein Dunst heran<br />
durchzieht den furchen Fels<br />
umfliesst die zwei Paar Stiefel<br />
im grünlich, grauen Lehm.<br />
<br />
Die Wolken brechen auf.<br />
<br />
Sonnenblinzeln im Schilf.<br />
Ein spiegelglatter blauer See,<br />
gespreizte Schwanenschwingen.<br />
<br />
Die Stiefelpaare stapfen weiter.<br />
Man hört zwei Wanderer singen.einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-69779142125890711492013-07-25T15:57:00.002-07:002014-04-07T06:20:15.741-07:00PhantasiaEntsteht aus blassem Wolkendunst<br />
am Himmel ein Gesicht.<br />
Es lächelt froh in tiefster Gunst<br />
die Augen voller Licht.<br />
<br />
Ein erblindeter Maler streckt die Hand<br />
und ertastet die Rinde von Bäumen.<br />
Malt in Gedanken bewaldetes Land<br />
und beginnt bald von Feen zu träumen.<br />
<br />
Indessen singt ein blauer Rabe,<br />
ungewiss dieser besonderen Gabe,<br />
im Giebel des Waldes ein Lied.<br />
<br />
Der Maler hört's und spürt das Licht.<br />
Die Rinde des Baumes am Gesicht,<br />
versteht er, dass er sieht.einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-22992707266252880612013-07-20T14:54:00.003-07:002014-04-07T06:20:15.721-07:00"Hallo, Gen!"Lichterlauschend steht das Kind<br />
spät abends still am Fensterbrett<br />
und späht ins Funkeln durch den Wind<br />
(Die Eltern liegen längst im Bett).<br />
<br />
"All die wunderbaren Sterne..."<br />
Haucht es voller Zauber hinaus.<br />
Dann schalten auch in weitster Ferne,<br />
die Menschen ihre Lichter aus.<br />
<br />
So wird es dunkel um das Kind<br />
und's blickt noch einmal ganz geschwind,<br />
suchend wo die Sterne sind,<br />
<br />
zum rabenschwarzen Himmel.einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-22489845880425440072013-07-17T15:20:00.001-07:002014-04-07T06:20:15.718-07:00WunderDem Wasser entspringt<br />
ein Flüstern<br />
ungehört im Nebelschleier<br />
<br />
Ein Frosch erblickt<br />
die Silbermünze<br />
unter einem schwarzen Stein<br />
<br />
Er blinzelt und versteht zugleich<br />
das muss ein Wunder seineinnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-74189036661411192932013-05-10T15:23:00.001-07:002014-04-07T06:20:15.753-07:00NocturneSchritte klappen auf Asphalt.<br />Regenfäden rieseln nieder.<br />Laternenschauer lauert bald.<br />In den Gassen, Schattenlieder.<br /><br />Singende Winde, schweigende Wände,<br />Schluchten von einsamer Tiefe.<br />Hauchender Atem, erklammende Hände,<br />ein Träumen als ob ich schon schliefe.<br /><br />Der nächtliche Zauber tausender Seelen,<br />das Ruhen der täglichen Masse.<br /><br />Das seiende Sein und das fehlende Fehlen,<br />in dem ich mein Spiegelbild lasse.einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5601256196343064642.post-8445624187434848202013-02-26T11:48:00.000-08:002014-04-07T06:20:15.762-07:00KulturWo finde ich denn bloss Kultur?<br />Ich such sie und vermute nur<br />
zu wissen wo sie sich versteckt.<br />Vom Menschen scheinbar unentdeckt.<br /><br />Ich such in Bildern, such in Worten,<br />such im Hören sie zu orten,<br />im Weltentaumel auf und nieder.<br />
Find ich... und verlier sie wieder.<br /><br />Nur im Insgesamten, da scheint sie zu bestehen.<br />Von weitem ganz im Kleinen,<br />droht sie unterzugehen.<br /><br />Durch wissenschaftliche Missgunst,<br />
als Ursprung allen Menschlichen,<br />gefangen im Reservat der Kunst.<br /><br />So wird noch mancher wissensstur<br />
und voller Einfalt fragen:<br /><br />"Wo finde ich denn bloss Kultur?<br />Ich suche und vermut sie nur."einnichtganzdichterhttp://www.blogger.com/profile/15500795496358584497noreply@blogger.com0